Capella Helvetica

Historisches Bläserensemble

Künstlerische Leitung: Katharina Haun


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Erfahre mehr über unsere Programme und Projekte


Capella Helvetica ist ein historisches Bläserensemble, das Schweizer Stadtpfeifern der Renaissance nachempfunden ist. Mit Zink, Posaune, Pommer, Dulzian, Blockflöten, Gesang und vielem mehr spielen wir kurzweilig und publikumsnahe 500 Jahre alte Musik. Wir lesen aus Originalnotation und improvisieren, diminuieren und arrangieren nach historischen Quellen.


Wir setzen uns mit der Musik der Vergangenheit auf historisch informierte Weise auseinander, um die Menschen der Vergangenheit durch ihre Musik und die Themen, die sie vertont haben, besser zu verstehen. So können wir sie unserem Publikum näherbringen und eine künstlerische und menschliche Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart schaffen. Mehr als einfach nur Musik auf der Bühne vor Zuschauern zu spielen, möchten wir durch die Musik und unsere Leidenschaft für unsere Kunst in einen Dialog mit ihnen treten, um zu unterhalten, zu informieren, zu begeistern und auf eine musikalische Reise in die Vergangenheit zu entführen – mit modernster Forschung und Aufführungskunst der Gegenwart.


Konzerte

Von Hund und Pfauenschwanz
1.3.2025 19:00 Ref. Kirche Rheinfelden (CH)
Mit Katharina Haun, Ann Allen und Adam Bregman
Female Classics Festival Basel
Baroque Sister Act
15.3.2025 19:30 Skulpturhalle Basel
Mit Jessica Jans, Katharina Haun, Clement Gester, Christoph Anzböck



KONTAKT+43 699 128 52 594
+41 76 451 00 57
katharina.haun(at)icloud.com
Impressum:
Capella Helvetica, 4133 Pratteln, Schweiz

Capella Helvetica

Historical Wind Ensemble

Artistic Director: Katharina Haun


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About our programs and projects


Capella Helvetica is a historical wind ensemble, an imagined Swiss court wind band of the Renaissance. With cornetto, trombone, shawm, bombard, dulcian, recorders, vocals, and much more, we perform centuries-old music in a way that is novel and accessible for today's audiences, all while embracing period performance practices, reading from original notation, and improvising, ornamenting, and arranging based on historical sources.


We engage with the music of the past in an historically informed way in order to better understand the people of the past through their music and the subjects they set to music, such that we can better understand them and bring them closer to our audiences, making an artistic and human connection between the past and the present. More than simply performing music on stage in front of spectators, we want to enter into dialogue with them through the music and our passion for our art in order to entertain, inform, enthral, and transport on a musical journey into the past with state-of-the-art research and performance of the present.


Concerts

Tales of Dogs and Peacocks
1.3.2025 19:00 Ref. Church Rheinfelden (CH)
With Katharina Haun, Ann Allen and Adam Bregman
Female Classics Festival Basel
Baroque Sister Act
15.3.2025 19:30 Skulpturhalle Basel
With Jessica Jans, Katharina Haun, Clement Gester, Christoph Anzböck



CONTACT+43 699 128 52 594
+41 76 451 00 57
katharina.haun(at)icloud.com
Capella Helvetica, 4133 Pratteln, Switzerland

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Panta Rhei
Von den Planeten und Sternen, die durch die Himmel wirbeln, bis hin zu den niedrigsten Kreaturen auf der Erde: Wir alle sind in Bewegung, und wir sehen überall Veränderung und Wandel um uns herum. Das Fließen eines Baches oder des Weins aus einer Flasche, die flackernden Flammen eines Feuers, der Wechsel von Tag zu Nacht, Wochen, die zu Monaten, zu Jahren werden, die vier Jahreszeiten, Jugend und Alter, Leben und Tod. Alles fliesst, alles ist im Wandel!
Mit Katharina Haun, Ann Allen, Adam Bregman und Charles Barbier

Von Hund und Pfauenschwanz
Das Glogauer Liederbuch entstand um ca. 1480 und enthält einige der ersten polyphonen Instrumentalstücke. Sie sind zumeist nach Tieren benannt. Das vielseitige Instrumentaltrio wird diese Stücke mit Tanzmelodien und Improvisationen verbinden.
Mit Katharina Haun, Adam Bregman und Ian Harrison

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Vom Lied zum Tanz
Wie kamen Stadtpfeifer von Chansons zu Tanztenören und wie haben sie im Ensemble improvisiert? Ein praktisches Forschungsprojekt unter der musikalischen Leitung von Adam Bregman, der seine Dissertation über die Basse Danse schrieb.
Mit Katharina Haun, Adam Bregman, Maruša Brezavšček, Ian Harrison und Annelise Ellars

Vivo sol di Speranza
Orlando di Lasso hinterließ ein beeindruckendes Werk von über 500 Motetten und 100 Madrigalen, in denen oft das Thema Liebe im Mittelpunkt steht. Die Texte von Petrarcas Trionfo d'Amore, die von Lasso als Madrigale vertont wurden geben dabei den weltlichen Kontrast zu seinen polyphonen Hohelied-Motetten im klassischen franko-flämischen Renaissance-Stil.
Mit Katharina Haun, Ann Allen, Phillip Boyle, Charles Barbier und Theresa von Bibra

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In Dulci Jubilo
In Zusammenarbeit mit Laienchören erklingt Advents- und Weihnachtsmusik von Michael Praetorius. Die bekannten Melodien Vom Himmel hoch, Es ist ein Ros entsprungen, In Dulci Jubilo u.v.m. erklingen dabei in unterschiedlichsten Varianten.
Mit Katharina Haun, Henry van Engen, Ann Allen, Phillip Boyle und Maruša Brezavšček

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Panta Rhei
From the planets and stars whirling about the heavens to the lowliest creatures on Earth, we are all in movement, and we see motion and change all around us: the flowing of a stream or wine from a bottle, the flickering flames of a fire, day turning to night, weeks becoming months becoming years, the four seasons, youth and old age, life and death. Everything flows, all is in flux.
With Katharina Haun, Ann Allen, Adam Bregman, and Charles Barbier

Tales of dogs and peacocks
The Glogauer Liederbuch (ca. 1480) contains some of the earliest polyphonic instrumental pieces, most of which are named after animals. The versatile instrumental trio will combine these pieces with dance melodies and improvisations.
With Katharina Haun, Adam Bregman, and Ian Harrison

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From Song to Dance
How did civic wind-band musicians transition from chansons to dance tunes, and how did they improvise in ensemble settings? We explore these questions and more in a practical research project under the musical direction of Adam Bregman, whose dissertation focuses on the performance practices of 15th- and 16th-century Burgundian and Italian court dances.
With Katharina Haun, Adam Bregman, Maruša Brezavšček, Ian Harrison, and Annelise Ellars

Vivo sol di Speranza
Orlando di Lasso left behind an impressive body of work comprising over 500 motets and 100 madrigals, with the theme of love figuring prominently among them. The texts from Petrarch’s Trionfo d'Amore, set by Lasso as Italian madrigals, provide a worldly contrast to his polyphonic motet settings of texts from the Song of Songs composed in the highly curated Franco-Flemish style.
With Katharina Haun, Ann Allen, Phillip Boyle, Charles Barbier, and Theresa von Bibra

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In Dulci Jubilo
In cooperation with choirs, we perform Christmas music by Michael Praetorius, with diverse settings of well-known hymns such as Vom Himmel hoch, Es ist ein Ros entsprungen, and
In Dulci Jubilo.
With Katharina Haun, Henry van Engen, Ann Allen, Phillip Boyle, and Maruša Brezavšček

Capella HelveticapräsentiertRenaissance TräumereienWillkommen! Wir freuen uns, diese Seite mit euch zu teilen, auf der ihr in regelmässigen Abständen Gedanken zu verschiedenen Themen rund um die Renaissancemusik und historische Aufführungspraxis finden werdet. Die folgenden Einträge basieren auf unserer Erfahrung in der Aufführung und Erforschung von Musik des 15. und 16. Jahrhunderts.Obwohl historisch fundiert und mit dem Ziel, euch zu einer tieferen Auseinandersetzung mit unserer musikalischen Welt einzuladen, sind diese Beiträge weder als vollständig noch als wissenschaftlich verbindlich zu verstehen. Vielmehr dienen sie als Ausgangspunkt – der Beginn eines Gesprächs. Unsere Tür steht euch sozusagen immer offen, und wir freuen uns, eure Fragen zu beantworten oder euch weiterführende Literatur zu empfehlen. Viel Freude beim Erkunden!Herzlich,
Adam & Katharina

Der Tenor

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Wenn wir all die möglichen Themen der Renaissancemusik betrachten, über die wir nachdenken möchten, konnten wir uns kein besseres Einstiegs-Thema vorstellen als den Tenor oder „teneur“, was wörtlich „Halter“, „Träger“ oder „Unterstützer“ bedeutet – die Stimme, die die anderen Stimmen sammelt, bindet und trägt. Obwohl er oft nicht die tiefste Stimme war (besonders ab der Mitte des 15. Jahrhunderts), bildete er das Fundament eines jeden Ensembles oder musikalischen Werks, auf dem die anderen Stimmen – der Cantus („Sänger“ oder „Chanter“) und die Contratenöre (wörtlich „gegen den Tenor“) – aufbauten. Und seine Melodie, sei es ein ursprünglich ein gregorianischer Choral, eine einstimmige Melodie, eine neu komponierte Stimme oder eine aus einem bereits existierenden Lied entlehnte Melodie, war die Hauptmelodie eines jeden Stücks – auch wenn es nicht die höchste Stimme (Cantus) war, die wir aus späteren Epochen als die einprägsame Melodie eines Liedes im Ohr haben.Tenorstimmen konnten für ein Stück neu komponiert werden, wurden aber ebenso häufig aus bereits existierenden Melodien übernommen – oft aus sakralen Gesängen oder monophonen Liedern, zu denen ein Komponist neue Stimmen hinzufügte. Die neue Verarbeitung des Tenors konnte den ursprünglichen Text beibehalten oder, wie im Fall von L’homme armé, mit einem neuen Text versehen werden, um die Geschichte weiter auszuführen oder eine neue zu erschaffen. In der frühesten erhaltenen Fassung dieser Melodie (Mellon Chansonnier, fol. 44v-45r – siehe oben) sind der Tenor (oben rechts) und der Contratenor (unten, von links nach rechts über beide Seiten) gleiche Stimmen (d. h. im gleichen „hohen“ Register) – sie nutzen wiederholte Notenfiguren und Sprünge in Quarten und Quinten, die militärische Trompetensignale imitieren, um eindringlich vor dem furchterregenden „bewaffneten Mann“ zu warnen. Darüber erhebt sich der Cantus (oben links) mit einem Text, der augenzwinkernd auf die Kreuzzüge anspielt, indem er erzählt, wie „Meister Simon von der Bretagne“ (ein zeitgenössischer Komponist) „den Türken“ besiegen würde. Solche versteckten Anspielungen, die sich auf bestimmte Personen in Text und sogar in musikalischen Motiven beziehen, begegnen uns häufig in der Musik der Renaissance.

Cantus
Il sera pour vous combatu
le doubté turcq, Maister Symon,
certainement, certainement ce sera mon
et de crocq de ache abatu.
Son orgueil tenons abatu
s’il chiet en voz mains, le felon,
Il sera…
En peu de heure l’arés batu
du plaisir Dieu, du plaisir Dieu,
puis dira on vive Symonet le Breton
que sur le Turcq s’est en batu.
Il sera pour vous…Tenor/Contratenor
L’ome, l’ome, l’ome armé, l’ome armé
l’ome armé doibt on doubter.
On a fait partout crier
que chascun se doibt armer
d’un haubregon de fer.
L’ome, l’ome…

Cantus
Der Kampf wird für dich sein gegen
den gefürchteten Türken, Meister Simon,
gewiss, gewiss, der Tag wird mein sein,
und durch den Biss der Axt wird er vernichtet.
Seinen Hochmut lasst uns zerstören,
wenn er in deine Hände macht, der Schurke,
der Kampf…
In wenigen Stunden werden wir ihn besiegt haben,
zur Freude Gottes,
dann wird es heißen: „Es lebe Simon, der Bretone,“
der den Türken besiegte.
Der Kampf wird für dich sein…Tenor/Contratenor
Der Mann, der Mann, der bewaffnete Mann,
der bewaffnete Mann muss gefürchtet werden.
Der Ruf wurde überall laut,
dass sich jeder wappnen solle
mit einem eisernen Kettenhemd,
der Mann, der Mann…

Du kannst eine grossartige Aufnahme des Liedes hier anhören
Il sera pour vous combattu / L’homme armé von Cut Circle
Im Casanatense-Manuskript 2856 (fol. 156v-157r) erscheint dasselbe Lied ohne Text und nun mit einer Zuschreibung an „Borton“ – den englischen Komponisten Robert Morton (ca. 1430–1479). Darüber hinaus wurde eine vierte, tiefere Stimme hinzugefügt (siehe unten), die den lärmenden Aufruf zu den Waffen noch verstärkt. Die ursprüngliche Contratenor-Stimme wird als „Altus“ bezeichnet, während die neue Stimme „Bassus“ genannt wird. Beide Stimmen übernehmen die Rolle des Contratenors, doch der „Altus“ erklingt an einer „hohen“ Stelle „gegen den Tenor“, während der „Bassus“ im Vergleich zum Tenor „tief“ liegt. Hier liegt der Ursprung unserer modernen Begriffe „Alt“ und „Bass“ für die entsprechenden Stimmlagen.

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Capella Helveticapresentsthe Early Musings CornerWelcome! We’re excited to share this page where you will find periodic musings on various topics pertinent to Renaissance music and historical performance practices. The entries below come from our experience in the performance of and research into music from the fifteenth and sixteenth centuries. While historically informed, and with the goal of enticing you to immerse yourself further in our musical world, these entries are in no way meant to be comprehensive nor authoritative. Rather, they serve as a point of departure—the beginning of a conversation. Our door is always open, so to speak, and we would love to answer questions you may have or to point you towards further, more detailed reading. Have fun exploring!Sincerely,
Adam & Katharina

The Tenor

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When considering all of the possible topics of Renaissance music that we want to muse on, we couldn’t think of a better ice-breaking topic than the tenor, or “teneur,” literally “holder,” “supporter,” or “bearer”—the one that gathers, binds, and supports the other voices. Although often not the lowest voice (especially from the mid-1400s onwards), this was the foundational voice of any ensemble or musical creation upon which the other voices—cantus (“chanter” or “singer”) and contratenor(s) (literally, “against the tenor”)—relied. And its melody, whether originally a chant, a monophonic tune, a newly composed voice, or borrowed from a preexisting song, was the principal melody of any song, even though it wasn’t the highest voice (cantus), which is the tune we most frequently have in our ear for songs from any other period.Tenor voices could be newly composed for a song but, just as frequently, were preexisting melodies, often sacred chants or monophonic songs, to which a composer added new voices. The new setting of the tenor could adopt the original text alone or, as in the case of L’homme armé, add a new text to elaborate upon the story or create a new one. In the earliest surviving setting of this tune (Mellon Chansonnier, fols. 44v-45r—see above), the tenor (upper right) and contratenor (left to right across the bottom of both pages) are equal voices (i.e., in the same “high” range)—which use figures of repeated notes and leaps of fourths and fifths in imitation of military trumpets—vying to urgently warn of the formidable “armed man.” To this, the cantus voice (upper left) soars above, adding a text that cheekily alludes to the crusades, citing how “master Simon of Brittany” (a contemporary composer) would defeat “the Turk.” We find this type of inside joke, referring to specific people in textual and even musical references, frequently in Renaissance music.

Cantus
Il sera pour vous combatu
le doubté turcq, Maister Symon,
certainement, certainement ce sera mon
et de crocq de ache abatu.
Son orgueil tenons abatu
s’il chiet en voz mains, le felon,
Il sera…
En peu de heure l’arés batu
du plaisir Dieu, du plaisir Dieu,
puis dira on vive Symonet le Breton
que sur le Turcq s’est en batu.
Il sera pour vous…Tenor/Contratenor
L’ome, l’ome, l’ome armé, l’ome armé
l’ome armé doibt on doubter.
On a fait partout crier
que chascun se doibt armer
d’un haubregon de fer.
L’ome, l’ome…

Cantus
The fight will be for you against
the feared Turk, Master Simon,
certainly, certainly it [the day] will be mine
and by the bite of the axe [he will be] destroyed.
His pride let us destroy,
If he defecates in your hands, the rascal,
The fight…
In mere hours we will have beaten him,
for God’s contentment,
then will proclaim, “Long live Simon, the Breton,”
who defeated the Turk.
The fight will be for you…Tenor/Contratenor
The man, the man, the armèd man, the armed man,
The armèd man must be feared.
The cry was issued everywhere
That everyone should arm themselves
With a hauberk of iron,
The man, the man…

You can listen to an excellent rendition of Il sera pour vous combattu / L’homme armé by Cut Circle hereIn Casanatense MS 2856 (fols. 156v-157r), the same song appears untexted and now with an attribution to “Borton”—English composer Robert Morton (ca. 1430-1479). What’s more, a fourth, lower voice has been added (see below) that only intensifies the raucous call to arms. The original contratenor voice is labelled “altus” and the new voice is called “bassus.” Both voices assume the role of contratenor, but the “altus” sounds in a “high” place “against the tenor” while range of the “bassus” is “low” compared to the tenor. This is the origin of our modern terms “Alto” and “Bass” for the analogous voices.

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